Früher war alles besser! Nein, ich bin ganz bestimmt niemand, der diesen Satz unterschreiben würde. Aber bei manchen Dingen, die noch vor dreißig, vierzig Jahren normal waren, wäre es gut, wenn wir uns darauf zurückbesinnen würden.
Wenn früher der Fernseher nicht mehr funktionierte, dann haben Sie den TV-Fachmann angerufen, bei dem Sie das Gerät auch gekauft haben. Den gab es in jedem größeren Dorf und der kam dann vorbei und hat den Fernseher repariert. Wenn Sie sich früher ein Loch in eine Hose gerissen haben, die ansonsten noch gut beieinander war, dann haben Sie einen Flicken draufgenäht. Und wenn Sie sich früher nur alle zehn statt alle drei Jahre ein neues Auto vor die Tür gestellt haben, dann haben die Nachbarn nicht überlegt: „Ob der wohl kein Geld mehr hat, dass er so eine alte Karre fährt?“
Die Krise als Chance der Rückbesinnung
Dinge so lange zu reparieren und wieder flott zu machen wie es ging, das war früher selbstverständlich. Heute muss es Herstellern per Gesetz vorgeschrieben werden, Geräte so zu designen, dass sie überhaupt reparabel sind.
Haben die Menschen früher „nachhaltiger“ gedacht? Ich denke nicht. Aber Kleidung, Fernseher, Waschmaschinen, Autos waren – im Vergleich zum Durchschnittseinkommen – deutlich teurer. Es waren richtige Anschaffungen. Reparieren lohnte sich. Heute fällt die Entscheidung: „Reparieren oder für ein bisschen mehr Geld das neueste Modell anschaffen?“ deutlich leichter – und zwar Richtung neuestes Modell. Wir können es uns leisten. Es geht uns gut. Aber wie lange können wir es uns noch leisten, es uns gut gehen zu lassen? Und dabei geht es mir nicht nur die Frage, wie lange wir die Rohstoff- und Energieressourcen noch so gnadenlos ausbeuten können, wie wir es heute tun (Nicht mehr lange, übrigens!). Ich meine damit auch ganz konkret die aktuelle Krisensituation, in der die Kosten für Rohstoffe und Energie explodieren, in der alle Produkte teurer werden – und uns weniger Geld für unser bisheriges Konsumverhalten bleibt.
Die Krise als Chance für die Kreislaufwirtschaft
Wir bei allsafe verstehen uns als Pioniere der Kreislaufwirtschaft: Reparieren und Weiterverwenden statt Neukauf. Mit all:change können Sie defekte Ladesicherungen wieder wie neu machen lassen, Prüfung nach VDI 2700) inklusive. Und „dank“ der aktuellen Kostenexplosion bei Rohstoffen und Energie können Sie dabei sogar Geld sparen. So schlimm die aktuelle Krise ist und auch uns vor große Herausforderungen stellt: Ich sehe sie auch als eine Chance für Sie und uns alle, auf Kreislaufwirtschaft umzustellen, einen neuen Umgang mit den Ressourcen unserer Erde zu entwickeln. Ein neues Bewusstsein für den Wert der Dinge zu entwickeln.
Und ich meine das nicht nur auf das Business bezogen. Vielleicht wird diese Krise ja ein Umdenken bei uns allen auslösen: „Warum sollte ich mich nicht mit gestopften Strümpfen auf die Straße wagen? Warum muss es immer das neueste Smartphone sein? Wozu muss ich dreimal die Woche Shoppen gehen? Warum werfe ich weg, was noch repariert werden könnte?“
Die Krise als Chance für ein neues Bewusstsein
Und das Umdenken hat ja auch schon begonnen. Überall in Deutschland machen sogenannte Reparatur-Cafés auf, Second Hand ist für viele erste Wahl, gebraucht ist das neue schick bei vielen jungen Leuten. Und keineswegs deshalb, weil sie sich neu nicht leisten könnten, sondern aus Überzeugung. Weil es ganz einfach der vernünftigere Umgang mit den begrenzten Ressourcen der Erde ist, weil wir nur so den Ausverkauf der Rohstoffe stoppen können.
Vielleicht haben die Menschen früher nur aus finanzieller Notwendigkeit Dinge lieber repariert statt neu gekauft und Haushaltsgeräte oder Autos so lange verwendet, bis sie wirklich nicht mehr verwendbar waren. Aber sie hatten deshalb auch ein Bewusstsein für den Wert der Dinge. Ein Bewusstsein, das in unserer Konsumgesellschaft zu einem großen Teil abhanden gekommen ist – und das wir durch die aktuelle Krise vielleicht wieder entwickeln werden.
Matthias König