Reparieren statt wegwerfen, wiederverwenden statt neu produzieren – nur das kann unser aller Weg in die Zukunft sein: Ich finde es toll, was wir bei allsafe tun. Das macht einfach Sinn. Wir wollen mit Ihnen zusammen den Klimawandel verlangsamen und in eine Kreislaufwirtschaft einsteigen, nachhaltig wirtschaften. Das ist unsere Vision. Aber können Sie sich das, können wir uns das leisten?
Nachhaltigkeit kontra wirtschaftliche Realität?
Die Kunden sehen: Für eine neue Sicherungsstange zahle ich 60 Euro. Für eine gebrauchte von allsafe immer noch 50 Euro. Nachhaltigkeit hin oder her: Das ist nicht signifikant billiger. Und in unseren Köpfen steckt halt, dass neu immer besser und gebraucht günstig sein muss.
Was die Kunden oft nicht sehen oder sich bewusst machen: unseren Service. Wir stellen den Kunden eine Kiste für defekte Teile hin, holen sie ab, reparieren sie, lassen sie UVV-prüfen, bringen sie wieder zum Kunden. Aber anders als etwa in Amerika zahlen die Deutschen nicht gern für Service, weil wir denken, das könnten wir ja auch selbst machen. Die Wohnung putzen zum Beispiel. Da rechne ich dann gern einmal vor: Was könnten Sie in dieser Zeit, bei Ihrem Stundensatz, an Einkommen generieren?
Nach mir die Ressourcenknappheit?
Aber klar: Wenn Sie als Unternehmer jeden Cent umdrehen müssen – und ich weiß, dass die Logistikbranche krass enge Margen hat – dann ist Nachhaltigkeit für Sie nicht das Erste, wofür Sie Ihren umgedrehten Cent ausgeben wollen oder können.
Aber denken Sie zum Beispiel auch einmal an Ihre Lieferketten: Viele Lieferanten, die zum Beispiel in China produzieren, bekamen während der Pandemie große Schwierigkeiten. Nachhaltige Produktion in Deutschland und Europa sorgt aber auch für zuverlässigere Lieferketten. Und wer sagt, dass Corona die letzte Pandemie ist, mit der wir leben müssen?
Wir müssen jetzt umdenken.
Oder denken Sie an unsere Rohstoffe: Die Ressourcen unseres Planeten sind endlich. Das heißt: Wir müssen jetzt umdenken. Da könnten Sie jetzt sagen: „Für mich reicht es ja noch. Nach mir die Ressourcenknappheit!“ Aber ob diese Rechnung aufgeht? Die nächsten 50 Jahre vielleicht. Vielleicht aber auch nur die nächsten fünf bis zehn Jahre. Der Ausfall vieler Lieferketten in den letzten zwei Jahren hat ja gezeigt, wie schnell es gehen kann. Die dadurch entstandene Rohstoffknappheit hat zum Beispiel zu einem Preisanstieg von 25 Prozent bei neuen Ladesicherungsstangen geführt.
Es sind oft die familiengeführten Unternehmen, die hier anders denken. Sie wollen, dass auch ihre Kinder und Enkel die Firma erfolgreich weiterführen können. Für sie ist Nachhaltigkeit also ein ureigenstes Anliegen. Die Frage ist also nicht, ob wir uns als Unternehmer Nachhaltigkeit leisten können. Die Frage ist: Können wir es uns leisten, nicht nachhaltig zu wirtschaften?
Darüber hinaus hat Nachhaltigkeit für mich auch etwas mit Wertschätzung und Verantwortungsbewusstsein zu tun. Wertschätzung gegenüber den Dingen, die wir produzieren und verwenden, gegenüber unserem Planeten und Verantwortungsbewusstsein für die Generationen nach uns.