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Wann ist Homeoffice nachhaltig?

Aufstehen, umziehen, ab an den Rechner. Arbeiten alleine, in den eigenen vier Wänden.
Aufstehen, umziehen, ab ins Auto, durch den Morgenverkehr ins Büro. Arbeiten face-to-face mit dem Team.

Homeoffice ist in den letzten Jahren zu einem präsenten Thema für sehr viele Unternehmen und Mitarbeiter geworden. Für die einen funktioniert es wunderbar. Die anderen sind produktiver – und glücklicher – im Büro. Sicherlich haben auch Sie Ihre Meinung dazu: Wo sind Sie effizienter im Arbeiten? Welche Aufteilung macht für Sie am meisten Sinn? Ein Aspekt, der meist nicht besprochen wird, ist unsere Umwelt.

Homeoffice – die digitale Welt

Der Alltagsverkehr ist ein großer Treiber unseres immensen CO2-Fußabdrucks. Ich selbst wohne 75 km von unserem Unternehmenssitz entfernt. Das sind 150 km Arbeitsstrecke pro Tag. Natürlich gibt es öffentlichen Nahverkehr, aber eben nicht für alle. Besonders in kleineren Orten bleibt das Auto das Hauptverkehrsmittel.

Allein durch das Einsparen des täglichen Pendelns verringert sich der CO2-Ausstoß. Wenn nur 40 % der Arbeitnehmer an zwei Tagen in der Woche von zu Hause aus arbeiteten, könnten 5,4 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr gespart werden. Das sind umgerechnet fast 20 % aller durch Pendler entstehenden CO2 Emissionen im Verkehr.

Selbst viele Dienstreisen können durch digitale Meetings ersetzt werden. In Verbindung bleiben? – Die Zeit in der Pandemie hat uns gezeigt, dass das auch virtuell möglich ist. Homeoffice hat uns neue Welten eröffnet. Welten, die zwar schon existierten, aber nun wissen wir, sie effektiver zu nutzen.

Raum für die Umwelt

Apropos Digitalisierung: Viele Unternehmen sind technisch gesehen nicht auf dem neuesten Stand. Oft finden Sie veraltete Technik und während viele Privatpersonen bereits auf Öko-Strom umgestellt haben, werden Unternehmen häufig noch mit fossiler Energie versorgt. Zuhause haben Sie selbst die Kontrolle über Ihren Energieverbrauch: Kaffeemaschine, Drucker, Computer, automatische Türen, Lichter, – all das frisst in Unternehmen Unmengen an Energie, auf die Sie zuhause sicherlich gezielter zugreifen würden.

Deshalb: Schon wenn weniger Mitarbeiter pro Tag ins Büro kommen, reduziert sich der Stromverbrauch. Setzt ein Unternehmen Homeoffice gezielt um, können Sie auf diese Weise sogar Büroräume und Parkplätze sparen. Alles Platz, der wiederum unserer Umwelt zugute kommen kann.

Nachhaltigkeit für die Seele

Doch Nachhaltigkeit betrifft nicht nur die Umwelt, sondern vor allem auch den Menschen. Und da ist es ganz klar: Nicht jeder kann gut im Homeoffice arbeiten. Nicht jeder mag es, den ganzen Tag allein zu sein. Nicht jeder kann mit dem Verschmelzen von privatem Raum und Arbeitsplatz umgehen.
Ich für meinen Teil gehe einmal die Woche ins Büro. Die restliche Zeit bleibe ich im Homeoffice. Einfach, weil es so für mich Sinn macht. Das ist meine Balance zwischen seelischer Gesundheit und einem umweltfreundlichen Lebensstil: So bleibe ich im persönlichen, regelmäßigen Austausch mit meinen Kollegen; aber 150 Kilometer tägliche Pendelstrecke könnte ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.

Ich habe keine Empfehlung an Sie. Ich glaube, es gibt auch nicht die Lösung: Homeoffice oder nicht. Es ist individuell. Typsache. Abhängig von der Situation jedes Einzelnen und natürlich auch abhängig von jedem Unternehmen. Voraussetzung hierfür ist das Vertrauen zu den eigenen Mitarbeitern.

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