„Was kann ich schon tun? Wie kann ich denn in meinem Privatleben oder in meinem Unternehmen so viel CO2 einsparen, dass ich damit einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz leiste? Mit meinen geringen Möglichkeiten werde ich doch wohl kaum die Welt retten können, oder?“
Ich weiß: Der Einfluss, den jeder einzelne und jedes Unternehmen auf die weltweite Emission von Treibhausgasen hat, scheint auf den ersten Blick frustrierend gering. Aber ich bin auch überzeugt: Dieser erste Eindruck täuscht.
Bewusst werden: Berechnen Sie Ihren CO2-Fußabdruck!
Sie können die Welt nicht mit der einen genialen Idee von heute auf morgen retten. Beim „Weltretten“ ist es wie mit den meisten anderen Dingen: Sie kommen nur Schritt für Schritt vorwärts. Und der allererste Schritt ist: Rechnen Sie Ihren CO2-Fußabdruck doch einmal aus! Schaffen Sie bei sich selbst ein Bewusstsein dafür, wo und womit Sie wie viel Treibhausgas verursachen.
Denken Sie dabei nicht nur an Ihre Flugreisen! Die meisten CO2-Verursacher liegen im Alltag versteckt. Wie groß ist zum Beispiel Ihre Wohnung und mit wie vielen Personen leben Sie darin? Was für ein Auto fahren Sie und wie oft könnten Sie auf die Öffentlichen umsteigen? Ernähren Sie sich vegetarisch oder fleischbasiert? Welche Kleidung tragen Sie? Wo und wie wurde die hergestellt?
Den eigenen CO2-Fußabdruck auszurechnen, ist gar nicht so schwer. Mit dem CO2-Rechner des Umweltbundesamtes brauchen Sie nur ein paar Minuten dazu. Auch Apps wie Codyo oder Klima sind clevere Hilfsmittel.
Entdecken: Was Sie alles tun können
Und wenn Sie herausgefunden haben, wo und wie viel Sie zur Erderwärmung beitragen, dann geht der zweite Schritt fast wie von selbst: Überlegen Sie sich, wie Sie Ihre persönliche CO2-Bilanz verbessern können. Es gibt viele Möglichkeiten. Lebensmittel so viel wie möglich vom regionalen Her-steller einkaufen. Gemüse danach aussuchen, ob es gerade bei uns Saison hat (auch dafür gibt es Apps) oder von weit her herangeflogen werden musste. Äpfel statt Ananas zum Beispiel.
Weiterverwendung finde ich dabei ein ganz wichtiges Thema: Second hand hat absolut nichts mit „zweiter Wahl“ zu tun. Im Gegenteil: Kindersitze oder Klamotten für meine Kids kaufe ich gebraucht. Warum sollten die auf dem Müll landen, obwohl sie noch ewig halten würden? Ich könnte Ihnen noch ganz vieles aufzählen. Aber es geht darum, dass Sie selbst für sich entdecken, was alles machbar ist. Es geht darum, wie die Engländer sagen, „to get your toes wet“, ein Gefühl dafür zu bekommen, womit Sie Ihren CO2-Fußabdruck verbessern können. Und darum, den ersten Schritt zu machen – und sei er noch so klein. Ganz wichtig: Warten Sie nicht auf die perfekte Lösung, die Null-Ausstoß-Lösung, bevor Sie diesen ersten Schritt wagen!
Anfangen: Warten Sie nicht auf die perfekte Lösung!
Und was auf privater Ebene gilt, gilt auch auf Unternehmensebene.
- Schritt eins: die eigene CO2-Bilanz ausrechnen.
- Schritt zwei: Die gesamte Wertschöpfungskette nach Möglichkeiten durchforsten, wo Sie CO2 einsparen können.
- Schritt drei: den ersten Schritt tun.
Für uns bei allsafe ist zum Beispiel die Produktion des Aluminiums für unsere Sicherungsstangen einer der größten CO2-Verursacher. Also haben wir nach Zulieferern gesucht, die recyceltes Aluminium anbieten. Die waren nicht immer leicht zu finden, aber wir haben uns die Mühe gemacht.
Die beste Art, CO2 einzusparen, ist natürlich die Kreislaufwirtschaft. Produkte, die repariert statt neu hergestellt, die ein Leben lang wieder- und weiterverwendet werden haben den geringsten CO2-Fußabdruck überhaupt.
Was kannst Du tun?
Strom und Heizung ist für ein Fünftel (22%) unseres privaten CO2-Ausstoßes verantwortlich.
Tipp: Richtiges Heizen spart viel CO2
Autofahren, Flüge und Öffis verursachen ebenfalls 20% des persönlichen CO2-Ausstoßes.
Tipp: Mehr Fahrrad fahren und Fahrgemeinschaften bilden und weniger Fliegen
Die Ernährung macht 16% des CO2-Ausstoßes pro Kopf aus
Tipp1: Vegetarier:innen verursachen rund 50 Prozent weniger CO2 als Fleischesser:innen: Wie wärs mal mit ohne Fleisch oder Fleischersatzprodukten? Einfach ausprobieren!
Tipp2: Frisch kochen! Verarbeitete Lebensmittel haben einen größeren CO2 Verbrauch als frische regionale Produkte.
Mit unserem Konsum verbrauchen wir pro Kopf über 40% an CO2 und damit rund 4,5 Tonnen CO2 im Jahr. Wenn man hier bewusster konsumiert lässt sich schon mit Kleinigkeiten viel erreichen!
Tipp: reduzieren, wiederverwenden, wiederverwerten – also beim Shoppen kritisch hinterfragen: Brauche ich das wirklich? Öfter Dinge reparieren statt neukaufen und vielleicht auch mal Secondhand kaufen? Mehr dazu in meinen Blog-Beiträgen Konsumverzicht steigert die Lebensqualität und Neu ist besser? Nein, besser ist: Neu denken – Kreislaufwirtschaft.
Mehr Infos zu allen genannten Punkten hier:
CO2-Ausstoß bei Wohnung, Ernährung & Verkehr: Wo verbrauchst du wie viel?
Heike Hundertmark